Assabinidica Sicilia - Tag 1 & 2 in Süditalien

“Assabinidica” statt “Ciao”, so wird man in Sizilien begrüßt. Gott segne dich.

Dass Sizilianisch ganz anders ist als Italienisch, hab ich schon frühmorgens gemerkt, als ich von der Kellnerin beim Frühstück gefragt wurde, ob ich eh Hausgast bin. Mein Italienisch ist zwar sehr gut, aber das hab ich beim besten Willen nicht verstehen können. “Non parlo Siciliano” werde ich wohl noch öfter sagen.

Ich verschone euch an dieser Stelle mit einem ausführlichen Bericht von Tag 1 – Anreise, Flughafen, Gepäckausgabe und die Suche nach dem richtigen Bus. Wir kennen das alle, wir haben das alle schon mal erlebt.

Tag 2 startet jedenfalls vielversprechend. Sonne, 20 Grad, Kurze-Hose-Wetter. Und gleich zu Beginn mache ich etwas, das mir meine Mama immer verboten hat: ich steige zu einer fremden Person ins Auto. Denn Francesco nimmt mit zu seinem Arbeitsplatz, einem Weingut in der Nähe von Palermo. Das gehört zu Libera Terra, einem Netzwerk von Projekten, die auf beschlagnahmten Mafialand arbeiten. Dort habe ich mich auf dem Gelände umgeschaut und erfahren, wie sie versuchen, mit nachhaltiger Landwirtschaft ein Zeichen gegen Korruption zu setzen. Für die Weinlese bin ich leider ein paar Wochen zu spät.

Am Nachmittag stand dann noch ein Besuch bei der Organisation Addiopizzo an. Die setzen sich hier in Palermo gegen Schutzgeldzahlungen ein. Ich durfte ein bisschen hinter die Kulissen schauen und mit ein paar Leuten reden. Addiopizzo setzt mittlerweile besonders auf Jugendarbeit. Junge Sizilianer:innen sollen schon früh lernen, dass es Wege Abseits der Gewalt und Kriminalität gibt. Dafür gibt es Workshops, hin und wieder organisiert man aber auch einfach nur ein Fußballtraining für Kinder aus der Nachbarschaft.

Bevor ich zu meinem Italopop-Tipp des Tages komme (ich liebe italienische Musik) noch eine besonders wichtige Info: Ja, für das Essen hier dürft ihr mich gerne beneiden ;) Gestern gab es richtig gute Pasta, heute Mittag eine gefüllte Focaccia – und jetzt mache ich mich auf die Suche nach einer guten Pizzeria.

Mit dem Song Il terrone va di moda von Il Pagante verabschiede ich mich für heute aus Palermo. Hört euch an, wie hier ironisch und augenzwinkernd das süditalienische Lebensgefühl gefeiert wird und den typischen Klischees über Süditaliener:innen (Sprache, Familienessen, verspätetes Erscheinen, Motorrad ohne Helm) mit viel Überspitzung eine Art „cooles Image“ gegeben wird.

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