Malta Tag 3: Espresso und Pastizzi
Die aktuelle Hitzewelle zwingt die Menschen in Malta dazu Frühaufsteher:innen zu werden. Wenn man sich früh am Morgen auf die Straße begibt, bekommt man das Gefühl, alle möchten noch ihre Erledigungen machen oder klimatisierte Büros erreichen, bevor die Sonne ihre volle Kraft entfaltet. Ich habe mich erst einmal auf die Suche nach einem Frühstück gemacht, was hier wirklich nicht schwer fällt. Die Mischung der Einflüsse aus Italien, Nordafrika und diversen anderen Kulturen machen aus Malta einen kulinarischen Schmelztiegel, der so einiges zu bieten hat.
Als ich also mit Blick auf den Hafen und die Insel Manoel Espresso und Pastizzi (ein in Malta besonders beliebtes Gebäck) genieße, erhalte ich einen Anruf von einer mir unbekannten maltesischen Nummer. Am anderen Ende ist Bertrand Borg, Redakteur der maltesischen Tageszeitung Times of Malta, den ich zuvor um ein Interview gebeten hatte. Wir vereinbaren ein Treffen später am Tag und ich mache mich daran, das Gespräch vorzubereiten.
Journalist Bertrand Borg nach unserem Interview bei der Times of Malta
Die Times of Malta ist die älteste noch existierende Tageszeitung in Malta. Sie erscheint im Print und digital in englischer Sprache und ist das maltesische Medium mit der größten Reichweite. Wenn mir jemand in Malta mit meinen Fragen weiterhelfen kann, dann ja wohl die Kolleg:innen von der ToM. Im überraschend modernen und großen Büro etwas außerhalb von Valletta sprechen ich mit Bertrand lange über die maltesische Wahrnehmung von Glückspiel, warum sie anders ist, als beispielsweise die österreichische, welche Gründe dazu geführt haben und welche Rolle die EU für die Maltes:innen dabei spielt. Auf dem Rückweg, als ich das Gespräch sacken lasse, wird mir erst so richtig bewusst, wie anders die Menschen hier denken und wie das zu Differenzen führt. Konkreter werde ich hier nicht, denn wie auch gestern möchte ich meiner Reportage inhaltlich nicht vorgreifen.
Während ich aus dem klimatisierten Hotelzimmer diesen Reisebericht tippe, wird es draußen langsam wieder kühler, also mache ich mich jetzt auf den Weg zur Fähre Richtung Valletta. Dort werde ich den Abend dann in einer der vielen Bars ausklingen lassen und den morgigen Tag planen - und zwar wieder mit Espresso und Pastizzi.