Tag 1 in Finnland
Was man so am Flughafen Helsinki einkaufen kann
Vom 1. bis 7. September bin ich in Finnland unterwegs – einem Land, das ich bisher vor allem aus den Moomin-Geschichten kenne. Mein Recherchefokus liegt auf einem NASTA-Camp, einem Trainingslager nahe Hämeenlinna. Dort lernen Frauen jeden Alters, sich auf einen möglichen Krieg mit Russland vorzubereiten. Die Teilnehmenden melden sich freiwillig dazu. Warum sie das tun, möchte ich am 5. und 6. September von ihnen erfahren.
Doch bevor es in die Recherchephase meines Eurutours-Projekts geht, zieht es mich zunächst nach Inari, ins kulturelle Zentrum der Sámi im Norden Finnlands. Die Sámi sind die indigene Bevölkerung Nordeuropas – und leben nicht nur in Finnland, sondern auch in Norwegen, Schweden und Russland. Morgen steht ein Besuch im Sámi-Museum auf dem Programm, und ich hoffe, mit jungen Sámi über ihre Identität, ihr Selbstverständnis und ihren Blick auf Finnland und Europa sprechen zu können. Am 3. September reise ich dann weiter nach Helsinki, um dort in meine intensive Recherche rund ums NASTA-Camp für den STANDARD einzusteigen.
Die Anreise verlief heute abenteuerlich: Mein Railjet hatte eine Stunde Verspätung, sodass ich in Wien nur knapp eine Stunde vor Abflug ankam – unfreiwillig testete ich die TikTok-Challenge „Airport Theory“, bei der Reisende nur 15–20 Minuten vor Boarding am Flughafen erscheinen. Glücklicherweise war am Flughafen alles reibungslos. Die überpünktliche Deutsche in mir war dennoch bis vor dem Gate dezent gestresst. Wenn ich schon nicht den Wiener Flughafen ausgiebig erkunden konnte, blieben mir in Helsinki etwa fünf Stunden Zeit, um den Flughafen zu erkunden. Es gab Hotdog, Köttbullar und mein erstes finnisches Bier.
Am Flughafen Helsinki gibt es neben einem Moomin-Laden und einem Weihnachtsgeschäft sogar den ersten Second-Hand-Shop in einem Flughafen weltweit. Ich hoffte auf skandinavische Designerstücke für kleines Geld, fand aber vintage Chanel-Taschen für 6000 € und H&M-Teile für etwa 20 €.
Landeanflug auf Ivalo
Gelandet am Flughafen Ivalo ging es weiter nach Inari mit dem Taxi-Shuttle. Nun bin ich angekommen: Meine Unterkunft ist eine kleine Holzhütte im Wald, nur wenige Schritte vom Sámi-Museum entfernt. Nach dieser langen Reise freue ich mich einfach, hier im Norden Finnlands angekommen zu sein. Morgen starten die ersten Begegnungen, Interviews – und ich bin gespannt, ob ich auch ein Stück Rentierfilet finde.