Tag 4: The Sound of Malta
Heute stand nach den Interviews der letzten Tage auch mal der kreative Teil des Jobs am Programm. Ein Radio-Feature lebt eben immer auch davon, die akustische Atmosphäre zu transportieren, und so mache ich mich nach dem Frühstück auf den Weg, um den Sound von Malta in so vielen Audiosamples wie möglich einzufangen.
Wann seid ihr das letzte Mal durch eine Stadt gegangen und habt bewusst darauf geachtet, was ihr so hört? Es ist erstaunlich, wie viele akustische Reize man im Alltag ausblendet. Die Geräuschkulisse von Malta besteht durch die vielen Tourist:innen aus unglaublich vielen Sprachen, von denen ich viele gar nicht erst zuordnen kann. Sie mischen sich mit Straßenkünstlern und Verkäufern. Klirrendes Geschirr aus den Bars und Cafes mischt sich außerdem mit Verkehrslärm und dem hier omnipräsenten monotonen Rauschen von Klimaanlagen und Ventilatoren.
Innenstadt von Valletta
Am Hafen kommen dazu die Wellen, die gegen Kaimauern klatschen, Möwen und das Horn der Fähre, die mich nach Cospicua bringt. Dort möchte ich noch ein paar Straßenumfragen mit Einheimischen machen, um einen Einblick zu bekommen, wie sie über die maltesische Glückspielindustrie denken und wie sie zur EU stehen.
Die Küste von Valletta
Malteser:innen findet man direkt in Valletta nämlich kaum. Die Hauptstadt ist zu touristisch und zu überlaufen. Einheimische leben deshalb lieber in den umliegenden Kleinstädten, die mittlerweile ohnehin mehr oder weniger alle miteinander verwachsen sind. Cospicua, Vittoriosa und Senglea oder die Three Cities, wie sie hier genannt werden, sind mit ihren netten kleinen Bars und Bäckereien, dem ruhigeren Ambiente und den schönen Stränden für mich eine willkommene Abwechslung, um den Tag hier nach getaner Arbeit entspannt ausklingen zu lassen.