Verso Catania - Tag 3 in Süditalien
Ein bisserl hab ich mich schon erschrocken, als ich heute aufgewacht bin. Da hat es doch tatsächlich geregnet. Der Taxifahrer, der mich zum Busbahnhof gebracht hat, meint aber, ich soll mir keine Sorgen machen. Das ist nur ein morgendlicher Regenschauer, keine “Ottobrata” - also schlechtes Oktoberwetter, das länger anhält. Er sollte recht behalten, kurze Zeit später war die Sonne wieder da.
Mein heutiges Abendessen kann sich sehen und schmecken lassen
Nach einem - zugegeben - kurzen Aufenthalt in Palermo geht es für mich heute weiter nach Catania im Osten Siziliens. Weil das Zugnetz hier ziemlich schlecht bzw. langsam ist, geht es mit dem Fernbus knapp 3 Stunden durch die schöne sizilianische Landschaft in die zweitgrößte Stadt der Insel. Kleiner Rant zwischendurch: BITTE BENUTZT KOPFHÖRER, WENN IHR EUCH IM BUS WAS ANSCHAUT. Danke!
In Catania treffe ich heute einen Wirtschaftsexperten der Università di Catania, um mit ihnen über Probleme und Chancen der Insel bzw. des Südens Italiens zu sprechen. Es ist ja kein Geheimnis, dass zwischen Nord- und Süditalien deutliche wirtschaftliche Unterschiede bestehen. Während der industrialisierte Norden von starker Produktion und hoher Beschäftigung profitiert, kämpft der Süden noch immer mit struktureller Arbeitslosigkeit und geringerer wirtschaftlicher Entwicklung. Nicht zuletzt hat auch der jahrzehntelange Einfluss der Mafia viele wirtschaftliche Chancen im Süden gebremst.
Vor 5 Jahren war ich schon einmal hier, den Rest des Tages nutze ich deswegen damit, mich einmal mehr in der Stadt umzuschauen. Gibt es Veränderungen seit meinem letzten Besuch? Und noch wichtiger: Gibt es dieses eine Restaurant noch, wo ich damals um 15 Euro ein unglaublich gutes Fisch-Menü mit Vor-, Haupt- und Nachspeise bekommen habe? Spoiler: Ja! Mein Abendessen ist gerettet. Der Preis? Leicht gestiegen auf 18 Euro. Der Geschmack? Immer noch wow.
Buon appetito aus Catania wünsche ich euch an dieser Stelle noch mit meinem Musiktipp des Tages: „Le tagliatelle di Nonna Pina“ - ein Kinderlied über Großmutter Pina, deren hausgemachte Nudeln so lecker sind, dass sie jedem neue Energie geben. Sehr passend.